-- Aktuelle Berichte --
Heimat- und Geschichtsverein Bedaium blickt auf ein Jahr mit
vielen Aktivitäten und Veranstaltungen zurück – Ende 2024 ist ein Ehrungsabend geplant – Neuwahlen 2025
Seeon-Seebruck. Nach einigen personellen Veränderungen und der Abgabe des Seebrucker Römermuseums Bedaium an die Gemeinde ist dem Heimat- und Geschichtsverein Bedaium seit 2022 eine erfolgreiche Neuausrichtung geglückt. Der Fokus liegt seitdem verstärkt auf Vortragsveranstaltungen, historischen Festen, Lehrfahrten und Ausflügen und so konnte man auch in der Jahreshauptversammlung am 10. Juli 2024 im Hafenwirt in Seebruck auf ein abwechslungsreiches Jahresprogramm mit vielen Höhepunkten zurückblicken. Beim Totengedenken gedachte man besonders den früheren Vorsitzenden Carl Ostermayer und Dr. Alfons Regnauer, deren Todestage sich heuer zum 20. beziehungsweise zehnten Mal jähren. Beide hatten die Gründung des Bedaiumvereins 1979, also vor 45 Jahren, entschlossen vorangetrieben und waren auch federführend daran beteiligt, dass das heutige Römermuseum in Seebruck im Jahr 1988 eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben werden konnte.
Der Rückblick auf das vergangene Vereinsjahr, den 1. Vorsitzender Josef Schwab und 2. Vorsitzender Marcus Altmann gemeinsam mit vielen Bildern vornahmen, begann mit dem sehenswerten Lichtbilder-Vortrag „Heimat unterm Föhnhimmel – der Chiemgau und Rupertiwinkel aus der Vogelperspektive betrachtet“ des passionierten Drohnen-Fotografen Georg Unterhauser im Hafenwirt. Es war der Auftakt eines bunten Vortragsjahres, bei dem thematisch für jeden Geschmack etwas dabei war. So referierte die Historikerlegende Prof. Dr. Thomas Fischer über die Wirren des dritten nachchristlichen Jahrhunderts in den römischen Provinzen Raetien und Noricum. Germanische Einfälle zogen damals auch Bedaium, das heutige Seebruck, folgenreich in Mitleidenschaft. Auch für die Johann-Josef-Wagner-Reihe hat der Bedaiumverein im Oktober mit der heimischen Kunsthistorikerin und Volkskundlerin Dorothea Steinbacher eine tolle Referentin gewinnen können. Etwa 50 Gäste lauschten im Haus der Vereine in Ising ihrem spannenden Vortag „Wenn`s draußen finster wird“, bei dem sie sich der Zeit zwischen Allerheiligen und Maria Lichtmess widmete.
Eine Spendenscheck-Übergabe an Bürgermeister Martin Bartlweber gab es im Mai 2023 vor dem von der Gemeinde erworbenen stählernen Römer-Kunstwerk in der Seebrucker Ortsmitte. In der Jahreshauptversammlung 2022 war auf Vorschlag des langjährigen Vorstandsmitglieds Heinz-Georg Plikat einstimmig beschlossen worden, den Ankauf oder eine langfristige Leihgabe des Prätorianerkopfes durch die Gemeinde mit einem 5000-Euro-Zuschuss zu unterstützen. 1. Vorsitzender Josef Schwab und Rathauschef Bartlweber hatten bei dieser Spendenübergabe auch einen entsprechenden Zuwendungsvertrag unterschrieben und die gute Zusammenarbeit hervorgehoben. Ein voller Erfolg war im Juli 2023 der erste historische Keltentag mit rund 300 Besuchern, Handwerksvorführungen und Verköstigung im Keltengehöft Stöffling. Möglich gemacht hatten dies die Chef-Organisatoren Marcus Altmann und Harald Ehgartner vom Bedaiumverein und die Gemeinde Seeon-Seebruck als Veranstalter. Nach einjähriger Pause soll der Keltentag 2025 wieder stattfinden, so Altmann
Sehr gut angekommen ist die letztjährige Exkursion nach Straubing. „Der Leiter des Gäubodenmuseums Prof. Dr. Günther Moosbauer hat uns mit auf eine faszinierende Zeitreise durch die Geschichte des Gäubodens genommen“, erinnerte der 2. Vorsitzende und Organisator Altmann. Besonders sehenswert sei die neue Bajuwaren-Ausstellung „Bayern gefunden! – Die Entstehung Straubings“ gewesen. Höhepunkte des laufenden Vereinsjahres waren bisher der Vortrag von Heinz Päsold aus Seebruck über die Vertreibung seiner Familie aus dem Sudetenland, die er als Bub miterlebt hatte, die Lesung von Schriftstellerin Sandra Altmann, die ihren lesenswerten Achental-Heimatroman „Talsommer“ vorstellte, sowie der fesselende Vortrag „Gladiatoren – das Spiel mit dem Tod“ des bekannten Historikers, Buchautors und experimentellen Archäologen Dr. Marcus Junkelmann. Zuletzt referierte Prof. Dr. Manfred Hainzmann vor großem Publikum zum „Kult des Bedaios und der Alounae“. Weitere öffentliche Vorträge sind heuer und im kommenden Jahr geplant. Der Vereinsausflug führt im Herbst nach München in die neue Archäologische Staatssammlung.
Erfreuliche Zahlen vermeldete die langjährige Schatzmeisterin Heidi Rumpler. Da es von Seiten der scheidenden Kassenprüfer Margit Rumpler-Tauber und Christian Tauber keine Einwände gab, folgte die einstimmige Entlastung. Zu neuen Kassenprüfern wählte die Versammlung geschlossen Hermann Pielhofer und Klaus Plenk. Vorsitzender Josef Schwab erläuterte kursorisch „einige notwendige und auch wünschenswerte Satzungsänderungen“. So brachte er unter anderem eine personellen Verschlankung der Vorstandschaft und eine Abschaffung des Beirats ins Spiel, der zuletzt nicht mehr besetzt war. Eine Ausarbeitung eines Satzungstextes beziehungsweise einer Änderung der bestehenden Satzung müsse erst noch erfolgen, betonte Schwab. Nach dem Willen der Versammlung soll die Vorstandschaft zukünftig eigenständig über die Ernennung von Ehrenmitgliedern und Ehrenvorsitzenden befinden können. Wie es hieß, sei Ende des laufenden Jahres ein Ehrungsabend geplant.
Schon nach zwei Ausgaben nicht mehr wegzudenken ist die Postille „Bedaium Reportat“, die 2. Vorsitzender Marcus Altmann, Schriftführer Markus Müller und Ute Wittenzellner jeweils Ende 2022 und Ende 2023 für alle Mitglieder herausgebracht haben. Auch heuer soll die Vereinszeitschrift vor Weihnachten erscheinen. Ein besonderer Dank gilt der Isinger Direktorin Catrin Brandl für die Unterstützung bei der Herausgabe der Vereinspostille.
Zum Abschluss zeigte Schriftführer Markus Müller Ausschnitte aus einem Ostermayer-Film über die 1000-Jahrfeier Seeons 1994, also vor genau 30 Jahren. Zu sehen waren Teile des Festabends und des Festzuges, an dem sich auch der Bedaiumverein beteiligt hatte. Diese VHS-Kassette gehört zu den knapp 300 Filmen aus dem Nachlass Ostermayers, die die Gemeinde dankenswerterweise digitalisieren habe lassen, so Müller. Ein besonderer Dank gelte dem heuer verstorbenen Ostermayer-Vertrauten Reinhold Schulz, der den Nachlass einst gesichert habe. Nur deshalb könnten nun einige der Filme von Ostermayer auch in der neuen Ostermayer-Dauerausstellung von Kuratorin Stefanie Reinhard im Haus der Kultur und Heimat am Anger in Seebruck angesehen werden. Vorsitzender Schwab blickte noch auf die Neuwahlen 2025 voraus. Da einige verdiente Vorstandsmitglieder bereits angedeutet hätten, nicht mehr für eine weitere Amtszeit zu kandidieren, seien alle Mitglieder und die es in den kommenden Monaten noch werden wollen, eingeladen, sich im neuen Führungsgremium zu engagieren, eigenen Ideen einzubringen und den Verein in eine gute Zukunft zu führen. mmü
Foto (mmü): Ein volles Programm gab es in der Jahreshauptversammlung des Heimat- und Geschichtsvereins Bedaium im Hafenwirt in Seebruck. Es wurde auf ein ereignisreiches Jahr 2023 mit vielen Veranstaltungen zurückgeblickt und natürlich auch vorausgeschaut. Im Herbst führt der Vereinsausflug in die neue Archäologische Staatssammlung nach München.
Foto (mmü): Viele renommierte Referenten hat der Heimat- und Geschichtsverein Bedaium in den letzten zwei Jahren an Land ziehen können. Ein Höhepunkt war heuer der Vortrag des bekannten Historikers, Buchautors und Experimentalarchäologen Dr. Marcus Junkelmann. Er referierte zum spannenden Thema „Gladiatoren – das Spiel mit dem Tod“. Darauf und auf vieles mehr blickte man unlängst in der Jahreshauptversammlung zurück.
Foto (mmü): Der bekannte Historiker, Buchautor und Experimentalarchäologe Dr. Marcus Junkelmann (Mitte) begeisterte im Frühjahr beim Heimat- und Geschichtsverein Bedaium mit seinem Vortrag „Gladiatoren – das Spiel mit dem Tod“. Der 1. Vorsitzende Josef Schwab (rechts) und dessen Stellvertreter Marcus Altmann bedankten sich damals. Auf viele weitere Vorträge und Vereinsaktivitäten blickte man unlängst in der Jahreshauptversammlung zurück.
Foto (mmü): Der frühere Vereinsvorsitzende Carl Ostermayer, verstorben 2004.
Der frühere Vereinsvorsitzende Dr. Alfons Regnauer - verstorben 2014 - hier bei der Vorstellung von Flurdenkmälern